Was ist Akupunktur?

Akupunktur ist nach der traditionellen chinesischen Medizin die Behandlung von Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen mit Hilfe von Nadeltherapie und Moxa.

Durch Einführung von Nadeln und Erwärmung der Nadel mittels Moxakraut an bestimmten Punkten des menschlichen Körpers wird versucht, die Ursache von Krankheiten zu bekämpfen und die Balance von Psyche und Körper wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern.

Im Gegensatz zur europäischen Medizin, in der das kranke Organ im Mittelpunkt steht, sahen die chinesischen Ärzte eine Störung des Körpergleichgewichts von Yin und Yang als Ursache von gesundheitlichen Störungen an. Yin und Yang verkörpern die in jedem innewohnende positive und negative Seite, Struktur und Funktion, Wärme und Kälte, Himmel und Erde usw., deren ausgewogenes Zusammenwirken erst die normale Funktion von Körper und Seele ermöglichen.

Bei Störungen dieses Gleichgewichts, zum Beispiel durch äußere Einflüsse wie Wind oder Kälte, durch innere Faktoren wie psychische Belastungen, Ärger, Kummer oder durch chronische Organstörungen und Alterungsprozesse kommt es zu Krankheitssymptomen.

Die Akupunkturtherapie versucht durch Beeinflussung der Körperenergie (Qi), der Abwehrfunktion oder bestimmter Organsysteme eine Harmonisierung von Yin und Yang zu erreichen.

Die 361 klassischen Akupunkturpunkte und die 100 Ohrpunkte liegen auf Akupunkturlinien (Meridianen), die bestimmten Organen zugeordnet sind und durch die Körperoberfläche mit dem Inneren verbunden ist. Entlang dieser Meridiane fließt die Lebensenergie Qi. Durch Stechen oder Erwärmung dieser Punkte kann das Zusammenwirken der Organsysteme beeinflusst werden.

 

Welche Krankheiten können mit Akupunktur behandelt werden?

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die  Heilwirkung der Akupunktur bei über 60 Krankheiten festgestellt.

 

Die WHO bestätigt die Wirkung der Akupunktur bei:

 

• Kopfschmerzen, Migräne, Trigeminusneuralgie, Kieferschmerzen, Zahnschmerzen, Konjunktivitis, Tinnitus
• Sinusitis, Heuschnupfen, spastische Bronchitis, Asthma bronchiale
• Magenschmerzen, Gastritis, Schluckauf, Gallenreizung, Verstopfung, Durchfall, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Reizdarmsyndrom
• HWS-Syndrom, Schiefhals, Lumbalgie, Ischialgie, Hüft- und Knieschmerzen, Schulter-Arm-Syndrom, Tennisellbogen, Arthrose, Rheuma
• Suchtprobleme wie Nikotinabhängigkeit, Übergewicht, Alkoholmissbrauch
• Psychische Probleme, Angstgefühle, Depressionen, Schlafstörungen
• Allergische Hauterkrankungen, Neurodermitis (endogenes Ekzem), Akne
• Menstruationsstörungen, Unfrucht­barkeit, Blasenleiden, Wechseljahresbeschwerden, Prostatabeschwerden, Impotenz.

 

Wie verläuft die Behandlung?

 

Akute Fälle werden einmal täglich, chronische Fälle ein bis zweimal wöchentlich behandelt. Eine einzelne Sitzung dauert je nach Art der Erkrankung 20-40 min. Beim Einstechen der Nadel wird als Ausdruck der Energiebeeinflussung meist ein ziehendes Gefühl gespürt. Die liegende Nadel ist völlig schmerzlos. Bei Anwendung von Moxakraut wird der Akupunkturpunkt erwärmt.

Die Behandlung kann bei akuten Schmerzkrankheiten oft zu einer sofortigen Linderung führen; bei chronischer Erkrankung sind meist mehrere Sitzungen zum Erreichen des Therapieerfolges notwendig. In der Regel besteht eine Behandlungsperiode aus 10-15 Sitzungen.

 

Wirkung der Akupunktur

• schmerzlindernd
• psychovegetativ entspannend
• stärkt das Abwehrsystem
• aktiviert die motorische Bewegung
• reguliert Organfunktionen